Der verwundete Wald – Traumwelten des Theaters „titanick“
ByGegenüber dem Völkerschlachtdenkmal hat das Theater „titanick“ eine Straßenkreuzung und einen kleinen Stadtwald in einen magischen Ort verwandelt.
Die singende weiße Frau lockt die Zuschauer sirenengleich vorbei am Schlachtfeld der enthusiastischen Kämpfe in diesen seltsamen Wald voll surrealer Szenerien, mit Fabelwesen, menschlichen Schlachtabfällen und ihrem unermüdlich bösen Metzger, mit wunderbarer Musik, dem Alphorn spielenden, verkündenden Hirsch, Asseln, Schafen und Vögeln und dem wasserköpfigen, unglücklichen Kind… Wunden überall.
Der Fisch bleibt verzweifelt auf dem Trockenen.
Was für eine Waldwanderung!
Die Bäume tragen blutige Verbände, ihr Arzt stillt das ewige Blut mit einem langen Tupfer.
Die Sirene führt uns zurück zur unglückseligen Schlacht, das große Sterben nimmt seinen Lauf, Kanonen speien ihr menschliches Futter aus, die weiße Fahne bringt keine Rettung…
Die Wesen haben den Wald verlassen. Die Zuschauer behalten ihre Bilder und Assoziationen. Wenn ich in der Dunkelheit mit dem Hund spazierengehe, sehe ich ihre Lichter…
Ein wahrhaft unvergesslicher Abend. Applaus , Applaus. Nicht enden wollend. An die Companie und die dreißig Laiendarsteller.
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